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Medien-Infos

Pressemitteilung vom 17.11.2004: Das Betteln geht weiter!

Haß auf Schröder?

BEGSTAGE - Kurz-Info an die Medien (aktualisiert)

BEGSTAGE - Kurz-Info an die Medien






BEGSTAGE - Die Kunst im Bettelstaat

»Sind wir mit unserer Kunst am Ende? Mit der Adoption von BEGGIE setzen Sie einen Neuanfang!«

Beg-in-Aktionswoche: 23. - 29.August 2004


17.11.04

Pressemitteilung

DAS BETTELN GEHT WEITER!

Nach der spektakulären Beg-in-Aktionswoche scheint es abgesehen von den letzten Leserbriefen in der Main-Post etwas still um die Bettelnarren geworden zu sein. Das liegt zum ersten an der notwendigen Erholungsphase nach den Strapazen des Projekts, zum zweiten am Wetter -, aber auch daran, daß die Medien nicht immer über die untergründigen Aktivitäten Bericht erstatten, selbst wenn sie zufällig zugegen sind. Der vielleicht wichtigste Grund ist, daß bislang noch keine Pressemitteilung über die neuesten Neuigkeiten ums Bettelnarrenprojekt an die Medien versendet worden ist.

Voilà, hier ist sie! (Etwa duplo so lang wie normal, aber sicher noch nicht die längste Pressemitteilung der Welt...)

Die wichtigsten Informationen zu (auch finanziellen) Ergebnissen, weiteren Veranstaltungen, kürzlichen Aktionen und weiteren Plänen des Bettelnarrenprojektes BEGSTAGE entnehmen Sie bitte der beigefügten Anlage.

Vielen Dank für die Berücksichtigung in Ihrem Medium!


Heike Pauline Grauf

BEGSTAGE





DAS BETTELN GEHT WEITER!


Während sich die Entwicklung des Auftakt-Projektes BEGSTAGE zur L'Art pour L'Art-Initiative BeNarO (= BettelNarrenOrden) in der konzeptionellen Phase befindet, haben die beiden Haupt-Bettelnärrinnen Heike Pauline Grauf und Esme Koslitz beim Besuch des Bundespräsidenten am 18. Oktober in Würzburg schon mal in formvollendeter Bettelnarrentracht einen Termin zwecks Unterstützung bei der Gründung des »Bettelnarrenordens« beantragt - sowohl bei Horst Köhler als auch bei Ministerpräsident Edmund Stoiber. Schließlich nehmen sowohl Gründungsvorhaben als auch die Bewilligung von Terminanträgen bei VIP's geraume Zeit in Anspruch. An den Ministerpräsidenten war wegen des Gedränges kaum ranzukommen - es reichte gerade für die Übergabe der rotgelben Bettelnarren-Postkarte mit dem Kurz-Antrag -, aber durch freundliche Intervention von Eva Köhler war es Heike Pauline Grauf immerhin möglich, zweieinhalb Sätze mit dem Bundespräsidenten selbst zu wechseln. Er erkannte gleich den Eulenspiegel und ließ sich dennoch zu der Aussage hinreißen: »Wir wollen sehen, was wir tun können.« Vielleicht war ihm in diesem Moment nicht ganz präsent, daß Eulenspiegel die Menschen hemmungslos beim Wort genommen hat. Kein Zweifel, die Bettelnärrinnen werden dran bleiben!

Auch ansonsten waren sie nicht untätig:

Am 15. Dezember wird mit Förderung des Rudolf-Alexander-Schröder-Hauses um 20.00 Uhr im RAS-Haus eine Anschlußveranstaltung zur Beg-in-Aktionswoche stattfinden: »Das Bettelnarren-Projekt BEGSTAGE: RetrosBEGt & ProsBEGt - mit Multimedia-Flashbeg und Live-Musik von den Singvøgeln«. Alle ehemaligen Beteiligten und Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.

Nach der überaus fruchtbaren Zusammenarbeit mit attac und der aufbauenden Teilnahme am 1. Internationalen attac-Theaterfestival in Halle vom 22. bis 26. September 2004 wurden die beiden BEGSTAGE-Initiatorinnen selbst offiziell attac-Mitglieder. Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer Straßentheatergruppe auch in Würzburg. (Natürlich nicht nur von und für »Attacies«!)

Neben Vernetzungsaktivitäten mit attac, Sozialem Bündnis, Friedensbündnis, ver.di und der Erwerbsloseninitiative Würzburg standen in letzter Zeit vor allem Verhandlungen mit der dritten Würzburger Bürgermeisterin Marion Schäfer, Kulturmanager Johannes Engels und SPD-Stadträtin Eva-Maria Fabisch-Uthe an, die fortgeführt werden. Thema: Schirmherrschaft, Räumlichkeiten, Unterstützung durch die Stadt Würzburg, Stellungnahme des Kulturbeirats. Ein Termin bei OB Dr. Pia Beckmann ist ebenfalls beantragt. Im dazugehörigen Schreiben wird die Würzburger Oberbürgermeisterin u.a. aufgefordert, ein Zeichen für die Selbsthilfe auch im Bereich Kunst und Kultur zu setzen. (Siehe Anlage.)

Viele sind sicherlich neugierig, was denn nun eigentlich finanziell bei der ganzen Sache herausgekommen und übriggeblieben ist. Das Ergebnis soll ihnen nicht vorenthalten bleiben. Das Bettelgut, das in der Beg-in-Aktionswoche zusammengekommen ist, beträgt exakt 502,14 Euro. (Darin enthalten ist eine Spende von Martin Sinn über 100 Euro während der Podiumsdiskussion im Kulturspeicher und die Spende eines anonymen Sponsors über 50 Euro.) Dem stehen die Projektkosten mit einem Betrag von 1022,44 Euro gegenüber. Allein für die Technik der Podiumsdiskussion fallen hierbei 243,60 Euro an. Auch die Genehmigung bei der Stadt betrug immerhin 40,50 und die Plakatwand stolze 121,80 Euro. Trotzdem ein absolutes Low-Budget-Projekt. Die Kosten konnten allerdings nur aus dem Grund so gering gehalten werden, weil alle Beteiligten ohne irgendeine Vergütung zur Mitarbeit bereit (als auch z.T. gezwungen) waren. Die Projektpartner »Menschen für Tierrechte« stellten viele benötigten Materialien aus der eigenen Kasse. Attac-Mitglied Schorsch Kehrer steuerte schon vor der Beg-in-Aktionswoche 200 Euro zur Bewältigung der Kosten und ebenfalls viele Materialien kostenlos bei. Graphik- und Web-Design wurden von der Künstlerin Alexandra Hertlein, Alexander Stinzing und Erhard Hagebeuker (Salon 77) aus Idealismus einfach mal so privat »gesponsert«. MoBa, Lebenskünstlerin und Vorsitzende einer Würzburger Selbsthilfegruppe, stellte ihren Bus während der gesamten Aktionswoche und vieles andere zur Verfügung, das Museum im Kulturspeicher und der BBK benötigte Räumlichkeiten. Tobias Neumann und Michael Fersch vom theater ensemble lieferten Fotos und Tonstudio-Aufnahmen. Franziska Wirth, ebenfalls Schauspielerin am theater ensemble, nähte in mühevoller Arbeit 9 Klingelbeutel und diverse Kostüme; Das theater ensemble selbst unterstützte mit weiteren Requisiten. Christa Schuhbauer (KS Moderne KuLtur) überreichte dem Projekt ihren Beitrag, einen Bettelstab, nicht ganz ohne Inhalt und sammelte selbst während des abschließenden BEGSTAGE-Festes noch kleinere Beträge von vorbeiziehenden Fremden. Kleinvieh macht eben auch Mist.

Fazit: Das Pilotprojekt BEGSTAGE hat sich via Betteln in verschiedenen Variationen finanziell fast selbst getragen. Eine bislang unangerührte Spende von 75 Euro liegt für weitere Planungen noch auf dem BEGSTAGE-Konto.

Das relativ geringe Minus von 189,32 Euro haben die beiden Initiatorinnen aus eigener (bescheidener) Kasse beglichen - weil es - so Grauf & Koslitz - im Endeffekt keine Trennung zwischen privat und geschäftlich geben darf, wenn es einem ernst mit einer Sache ist.

Die Adoptionsfreigabe des Schnecken-Maskottchens »Beggie«, die in Zukunft groß beworben werden soll, ist für den turbulenten Anfang mit absolutem Personalmangel zufriedenstellend verlaufen. Die letzten vier der ersten 15 »Beggies« wurden auf dem Untereisenheimer Kulturherbst fast nur an glücklich strahlende Kinder veradoptiert, während der Bettelschnecken-Charme vordem vor allem Erwachsene aus dem Alltagstrott und der Reserve lockte.

Ein hoffnungsträchtiger Anfang, der Mut macht. Mut zu mehr Projekten mit alten und neuen verläßlichen Partnern, Mut zu einer gemeinnützigen Existenzgründung mit starkem Vernetzungsbestreben und der potentiellen Schaffung von etlichen Arbeitsplätzen. Denn, daß ehrenamtliche Tätigkeiten an der ohnehin schon finanziell ausgebluteten Basis einer Solidargemeinschaft schamlos ausgebeutet werden oder aber in Bälde von Hartz 4-Anwärtern erledigt werden sollen, das ist ein Skandal. Dann lieber betteln was das Zeug hält: Beggin' Hood tritt die Nachfolge von Robbin' Hood an! Auch wenn ein Bettel-Punk am Bahnhof kürzlich einen Galgenstrick um seinen Hals trug - noch steht auf's Betteln nicht der Galgen...

Heilsame Umverteilung zur Akkumulationsminimierung statt krankhafter Produktionsprozesse zur Gewinnmaximierung: MEDICUS MENDICUS. Achtung, die Bettelnarren kommen!





Pressemitteilung BEGSTAGE 17.11.04
Fon: 0931 / 250 90 281
E-Mail: Begstage@gmx.de
Home: www.fool-time.net



Haß auf Schröder?


Irrtum: Schröder ist nicht unser Bundeskanzler, und Haß ist im vorliegenden Falle keine Emotion. Herr Schröder sitzt im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Berlin, Abteilung Existengründung Mittelstand. Herr Haß sitzt im gleichen Ministerium, aber in Bonn. Er hat in genannter Abteilung möglicherweise mehr zu sagen als Herr Schröder. Vielleicht sagt Herr Schröder deshalb über Herrn Haß: »Lassen Sie doch den armen Mann in Ruhe!« Was ist geschehen? Am 29. Juni 2004 rief Herr Schröder am frühen Morgen eigeninitiativ bei der Verfasserin eines offenen Briefes an das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit aus Würzburg an. Die Angerufene verstand nur: »Hier Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit! Sind Sie die Tillionärin?!« Die Befragte antwortete wahrheitsgemäß, wenn auch etwas irritiert über den Anruf mit »Ja!«. Die »existenzgründungswillige Tillionärin« hatte auf ihre »Existenziellen Fragen zu einem innovativen Existenzgründungsprojekt« in ihrem vier Seiten langen »Antrag auf Erhebung einer »sozial unwertigen« und keine Einkunftsart darstellenden Tätigkeit in den Berufsstand bzw. Antrag auf Rehabilitierung eines historischen Berufsstandes« eigentlich eine schriftliche Antwort erwartet. Herr Schröder erklärte ihr nun in einem etwa einstündigen Gespräch, daß er »den Teufel tun« werde, ihren Antrag, der nur ein »Scherz« sein könne, »schriftlich zu beantworten« und wollte fernmündlich ihre Hinterabsichten erfahren. Die peinlich Befragte beteuerte ihre absolute Ernsthaftigkeit. Herr Schröder sagte darauf böse Dinge wie: »Was ist das für ein Schwachsinn? Das regt mich wirklich auf!«, verwies die Antragstellerin an Bundestagsabgeordnete und andere Ministerien und legte schließlich, nach seinem Namen gefragt, einfach den Hörer auf. Während einer telefonischen Recherche im ver.di-Büro Würzburg am 8. Juli 2004 wurde unter Beisein von Peter Baumann - stellvertretender Bezirksgeschäftsführer von ver.di Bezirk Würzburg/Aschaffenburg für den Fachbereich Medien - mit etwas Anstrengung der Anonymling vom BMWA ausfindig gemacht. So kam es schließlich zu einem Zweitgespräch mit Herrn Schröder. Er mußte eingestehen, daß der Antragstellerin eine gewisse »Hartnäckigkeit« nicht abzusprechen sei, wies aber weiterhin die Bereitschaft zu einer schriftlichen Antwort weit von sich. Erstens sei er nicht dazu verpflichtet und zweitens gehöre die Tillionärin eben leider zu dem einen Prozent Antragsteller, die keine schriftliche Antwort erhielten. Er wiederholte, daß er das Ansinnen der Existenzgründungswilligen für »völligen Quatsch« und »völligen Kappes« halte, und nicht in irgendeinem Magazin mit seiner schriftlichen Antwort vorgeführt werden wolle. Merkwürdig! Alle reden von Innovation - aber wenn sie wirklich kommt, gibt's ein großes Geschrei. Der Bürger, der die Änderungen in seinem Staat mit Aufmerksamkeit verfolgt und adäquat reagiert, wird von eben diesem seinem Staat nicht ernst genommen und noch dazu beschimpft. Die erwerbslose Antragstellerin - eine langzeit»arbeits«lose Geisteswissenschaftlerin - hatte nichts anderes getan, als die historisch, philosophisch und politisch fundierte Forderung zu stellen, das Betteln zum Beruf zu erheben. Wer angesichts der herrschenden politischen Zustände und Entwicklungstendenzen die Notwendigkeit dieser Forderung nicht sieht, muß auf beiden Augen blind sein oder sie mutwillig verschließen. In Würzburg wird vom 23. bis zum 29. August während der Beg-in-Aktionswoche der Blindheit die Heilung angetragen. BEGSTAGE heißt das dazugehörige, von ver.di, attac, theater ensemble Würzburg und vielen anderen Organisationen unterstützte Kunstprojekt mit dem Motto: »Medicus Mendicus!«, was zu deutsch heißt: »Der Bettler als Arzt«. Die Verfasserin des offenen Briefes ans Bundesministerium hat's sich's ausgedacht. Noch wird sie vom Bundesministerium ausgelacht. Doch wer wirklich ernst macht, lacht am besten.








BEGSTAGE - Kurz-Info an die Medien (aktualisiert)


Am 23. August 2004 startet die Beg-in-Aktionswoche des Kunstprojekts BEGSTAGE in Würzburg. Bis zum 29. August werden Stadt und Bürger mit kreativer Unterstützung von theater ensemble und Salon 77 sowie attac, Menschen für Tierrechte, KS Moderne KuLtur, QuerdenkerInnen, Museum im Kulturspeicher, BBK, Bürgermahlzeit u.a. mit dem Thema »Betteln« in allen Variationen konfrontiert. »Bettelbühne« ist die Stadt Würzburg selbst. Das Motto der Aktion lautet »Medicus Mendicus!« (»Der Bettler als Arzt!«).

Zeitgleich mit dem Startschuß zur angezielten Medienpräsenz - etwa Mitte Juni - geht ein politisch, philosophisch und historisch fundierter Antrag an das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit zur Rehabilitierung des im Mittelalter anerkannten Berufsstands »Bettler« und ein christlich fundierter Antrag an die deutschen Bischöfe mit der Bitte um Unterstützung bei der Gründung eines »Bettelnarrenordens«.

Das zeitlich begrenzte Projekt soll der Auftakt sein zu der langfristigen Bestrebung, im zusammenbrechenden Sozialstaat von Künstler-Seite ein so originelles wie politisch wirksames Selbsthilfe-Programm zu starten, das bei erfolgreicher Künstleraktivierung zwangsläufig entweder in eine Vereinsgründung oder eine Existenzgründung (Stiftung?) münden wird. (»L'Art pour L'Art-Initiative BeNarO«.)

In den letzten Tagen hat BEGSTAGE durch die Geburt des Maskottchens »Beggie« neben ver.di einen bedeutenden Sponsor gewonnen: die europäische Niederlassung des weltweit vertreibenden Handpuppenherstellers Folkmanis Puppets.

Allein schon der offizielle Beginn des Projekts - zwei »Bettelnärrinnen« pilgern am Rosenmontag 2004 durch alle zuständigen Stellen von Würzburger Rathaus und Finanzamt, um das Betteln als Gewerbe anzumelden, ist eine eigene Story wert.

Ebenfalls besonders erwähnenswert: Der Würzburger Oberbürgermeisterin Pia Beckman soll - verständlicherweise (ist sie doch als medienwirksame Bettlerin nicht ungeübt) - die Schirmherrschaft über das Projekt angetragen werden und Sozialreferent Dr. Peter Motsch, der unter Zeugen Relevantes zum Thema geäußert hat, wird nach guter alter Eulenspiegel-Manier beim Wort genommen. Auch Schul-, Kultur- und Sportreferent Reiner Hartenstein geht nicht leer aus.

Achtung:

Damit die großen Herren und Damen von Würzburg bis Berlin all diese Anträge nicht mit leeren Formalien vom Tisch wischen können, wäre es förderlich, wenn die journalistische Phalanx ein Auge darauf hätte!

Für die Beg-In-Aktionswoche, die durch ein quantitativ sehr hohes Maß an Künstlerengagement und Bürgeraktivierung außerordentlich gewinnen würde, ist ein längerer Einführungszyklus in den Medien nahezu unerläßlich.

Dies gilt besonders für den Bettelnarren-Umzug »Urbi et Korbi« am 27.August vom Finanzamt zum Rathaus mit der Rückgabe des »Korbes«, den die Politik in fortschreitendem Maße an die Kultur verteilt. Hierbei ist eine besonders hohe Bürgerbeteiligung gefordert, damit die vor dem Rathaus zurückgelassene Korb-Deponie auch einen bleibenden Eindruck hinterläßt.

Bitte unterstützen Sie uns durch die Präsenz Ihres Mediums dabei und fügen Sie dem Motto: »Medicus mendicus!« das Motto an: «Media medicus!«, zu deutsch: »Die Medien als Arzt!«







BEGSTAGE - Kurz-Info an die Medien


Am 23. August 2004 startet die Beg-in-Aktionswoche des Kunstprojekts BEGSTAGE in Würzburg. Bis zum 29. August werden Stadt und Bürger mit kreativer Unterstützung von theater ensemble und Salon 77 sowie attac, KS Moderne KuLtur, Museum im Kulturspeicher, Menschen für Tierrechte u.a.mit dem Thema »Betteln« in allen Variationen konfrontiert. »Bettelbühne« ist die Stadt Würzburg selbst. Das Motto der Aktion lautet »Medicus Mendicus!« (»Der Bettler als Arzt!«).

Zeitgleich mit dem Startschuß zur Medienpräsenz - etwa Mitte Juni - geht ein politisch, philosophisch und historisch fundierter Antrag an das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit zur Rehabilitierung des im Mittelalter anerkannten Berufsstands »Bettler«.

In den letzten Tagen hat BEGSTAGE durch die Geburt des Maskottchens »Beggie« neben ver.di einen bedeutenden Sponsor gewonnen: die europäische Niederlassung des weltweit vertreibenden Handpuppenherstellers Folkmanis Puppets.

Einer der Höhepunkte der Aktion wird eine »etwas andere« Podiumsdiskussion am 26. August im Kulturspeicher Würzburg mit interessanter Besetzung sein. Der Jurist Prof. Arnold Köpcke-Duttler, die Stadträtin Eva Maria Fabisch-Uthe, die Spendensammlerin Gabriele Nelkenstock und weitere Gäste werden mit »Beggie« unter der Überschrift: »Die Kunst im Bettelstaat« über »Betteln als Beruf?« diskutieren.

Ein weiteres Highlight ist der Bettelnarren-Umzug »Urbi et Korbi« am 27.August vom Finanzamt zum Rathaus mit der Rückgabe des »Korbes«, den die Politik in fortschreitendem Maße an die Kultur verteilt. Hierbei ist eine besonders hohe Bürgerbeteiligung gefordert, damit die vor dem Rathaus zurückgelassene Korb-Deponie auch was hergibt.

Das zeitlich begrenzte Projekt soll nur der Auftakt sein zu der langfristigen Bestrebung, im zusammenbrechenden Sozialstaat von Künstler-Seite ein so originelles wie politisch wirksames Selbsthilfe-Programm zu starten, das bei erfolgreicher Künstleraktivierung zwangsläufig entweder in eine Vereinsgründung oder eine Existenzgründung (Stiftung?) münden wird. (»L'Art pour L'Art-Initiative BeNarO«.)

Allein schon der offizielle Beginn des Projekts - zwei »Bettelnärrinnen« pilgern am Rosenmontag 2004 durch alle zuständigen Stellen von Würzburger Rathaus und Finanzamt, um das Betteln als Gewerbe anzumelden, ist eine eigene Story wert.

Ebenfalls besonders erwähnenswert: Der Würzburger Oberbürgermeisterin Pia Beckman soll - verständlicherweise (ist sie doch als medienwirksame Bettlerin nicht ungeübt) - die Schirmherrschaft über das Projekt angetragen werden und Sozialreferent Dr. Peter Motsch, der unter Zeugen Relevantes zum Thema geäußert hat, wird nach guter alter Eulenspiegel-Manier beim Wort genommen. Auch Schul-, Kultur- und Sportreferent Reiner Hartenstein geht nicht leer aus.

Achtung:

Damit die großen Herren und Damen von Würzburg bis Berlin all diese Anträge nicht mit leeren Formalien vom Tisch wischen können, wäre es förderlich, wenn die journalistische Phalanx ein Auge darauf hätte!

Für die Beg-In-Aktionswoche, die durch ein quantitativ sehr hohes Maß an Künstlerengagement und Bürgeraktivierung außerordentlich gewinnen würde, ist ein längerer Einführungszyklus in den Medien nahezu unerläßlich.

Bitte unterstützen Sie uns durch die Präsenz Ihres Mediums dabei und fügen Sie dem Motto: »Medicus mendicus!« das Motto an: «Media medicus!«, zu deutsch: »Die Medien als Arzt!«